Geschichte und Kultur
Tauchen Sie ein in die Geschichte des Gardasees
Benaco oder
Gardasee?
Der Gardasee, der auch “Benaco” genannt wird, ist ein sehr geschichtsträchtiger See und der größte Voralpensee Italiens.Der Name “Benaco” scheint keltischen Ursprungs zu sein. Er kommt von dem Wort “Ben”, das “Spitze” bedeutet und sich auf die kleinen Halbinseln und Landzungen des Sees bezieht. Bereits griechische und lateinische Dichter wurden von dem See zu wunderschönen Zeilen inspiriert; auch Dante hat ihm in seiner „Göttlichen Komödie“ zwei Dreizeiler mit zahlreichen geographischen Angaben gewidmet.
Der Gardasee
im Mittelalter
Seit der Bronzezeit bietet der See einen Lebensraum für die Menschen, die aus ihm Lebensmittel bezogen und sein Gewässer befuhren, was die häufigen Pfahlbautenfunde belegen.Im Mittelalter begannen die Römer die ländliche Umgebung Veronas zu kolonisieren und stabilere Ansiedlungen zu bauen, die BURGEN: die Anordnung der Ortschaften entlang der Seeufer (Peschiera, Lazise, Bardolino, Torri del Benaco, Garda, Malcesine) kommt von der Dorf-Burg-Kombination und den Verteidigungssystemen, die bis zum Sieg der Venezianer über die Visconti aus Mailand und die Carraresi aus Padua erhalten blieb; dann nahm die Bevölkerungsentwicklung in den umliegenden Gebieten ihren Lauf und auch die Landwirtschaft wurde gefördert (Zucht von Seidenraupen, die sich von den Blättern der Maulbeerbäume ernährten).
Literatur
Im Jahr 1786 fuhr der Dichter Wolfgang Goethe auf seiner “Italienischen Reise” mit dem Boot an den Ufern des Sees entlang und wurde von der Lebendigkeit dieser Gegend , von dem herrlichen Ausblick auf die weitläufigen Olivenhaine und die Gewächshäuser mit Zitrusfrüchten regelrecht verzaubert:Goethe, ein Mann aus dem Norden, war von all diesen landschaftlichen Aspekten tief beeindruckt und nahm sie als Vorboten der mediterranen Natur wahr; er war so begeistert, dass er anderen deutschen, französischen und englischen Literaten diese Gegend empfahl. Sie folgten seiner Empfehlung und wählten den Gardasee als Ort der Ruhe und Erholung sowie als Hintergrund ihrer Romane. Von da an wurden von dem mediterranen Klima, dem Licht und von den Farben des Sees immer mehr Besucher angezogen.
Moderne und
zeitgenössische Geschichte
Das ÖSTLICHE UFER des Gardasees, das heute zu der Provinz von Verona gehört, war 1400 noch nicht so autonom und industrialisiert wie der westliche Teil. Die Dörfer des Veroneser Distrikts schufen die „GARDESANA DELL’ACQUA“, eine Art steuerlicher Verband, der zum Hauptziel hatte, Schmuggel und andere Vergehen zu unterdrücken.Pest, Cholera und Hungernot suchten ab 1500 den Gardasee heim, vor allem den östlichen Teil, weil er aufgrund seiner Beschaffenheit den problemlosen Durchzug ausländischer Heere ermöglichte. Nach 1815 wurden hier die Schlachten der Unabhängigkeitskriege ausgetragen, bis im Jahre 1859 das lombardische Ufer, 1866 das venetische Ufer und schließlich 1918 das trentinische Ufer an Italien fielen.
Zahlreiche Zeugnisse all dieser historischen Ereignisse sind in den Museen der Gegend und in der Gegend selbst zu finden.