Natives Olivenöl Extra „Garda“ DOP: Entdecken Sie das „grüne Gold“ des Gardaseegebiets
2002 hat die Europäische Union entschieden, das am weitesten im Norden hergestellte Native Olivenöl Extra mit dem DOP-Siegel (geschützte Ursprungsbezeichnung) zu schützen. Und so ist das Native Olivenöl Extra „Garda“ DOP entstanden.
Diese Ursprungsangabe ist aber nicht ganz vollständig, da es eigentlich drei weitere Bezeichnungen gibt: Bresciano, für das aus Oliven von der Provinz Brescia hergestellte Öl, Orientale, aus der Provinz von Mantua und Verona und Trentino, aus der Provinz von Trient. Das Gebiet, das den Gardasee umfasst, ist durch ein besonderes mediterranes Mikroklima gekennzeichnet, mit milden Temperaturen und genau dem richtigen Feuchtigkeitsgrad, um Oliven anzubauen.
Im Gebiet werden ungefähr 70 verschiedene Native Olivenöle Extra produziert, die Mehrheit davon in Ölmühlen, die von Generation zu Generation in der Familie weitergegeben wurden, um das sogenannte „grüne Gold“ des Gardaseegebiets herzustellen.
Die Ursprungsbezeichnung bindet dieses Öl nicht nur an die Region, sondern auch an kontrollierte Verfahren: die Oliven werden handgepflückt und dürfen dann bevor sie gepresst werden 24-48 Stunden in Kisten ruhen, durch die Luft zirkulieren kann; sie werden kalt gepresst und das Öl wird durch Baumwolltücher filtriert. Es ist ein Verfahren, das an sehr alte Methoden erinnert und der “Consorzio per la Tutela dell'Olio Extra Vergine di Oliva DOP Garda” (die Genossenschaft, die das Olivenöl „Garda“ DOP verwerten und schützen soll), wirkt nicht nur dahin, die Einhaltung der Qualitätsstandards zu beaufsichtigen und den Herstellern beim Mahlen und Abfüllen zu helfen, sondern auch das Gebiet und seine Traditionen zu schützen. Auch das „Museo dell'Olio d'Oliva“ (Olivenölmuseum) in Cisano Bardolino bei der Ölmühle Cisano, fördert ein Projekt für die Erhaltung und Verbreitung der alten Verfahrensweisen in der Olivenölherstellung. Hier kann man alte Werkzeuge und Geräte von Nahem sehen, und immer noch den Duft der Tradition einatmen.
Mit 2400 Hektar Land zum Anbau von den durch die Ursprungsbezeichnung geschützten Oliven beträgt das Native Olivenöl Extra „Garda“ DOP nur 1% der italienischen Olivenölproduktion. Die Gründe für diese so kleine Marktnische sind vor allem in der strengen Auswahl der Oliven zu finden. Die vom Consorzio geförderten Qualitätsstandards zum Schutz des Produkts verlangen die Einhaltung chemischer und organoleptischer Maßstäbe, und ausschließliche Verwendung von Oliven bestimmter Sorten (die üblichsten sind Casaliva, Frantoio und Leccino) aus begrenzten Ursprungsgebieten (in den Provinzen von Trient, Brescia, Verona und Mantua), und setzen den maximalen Ernteertrag fest.
Das Olivenöl „Garda“ ist leicht und fruchtig, ein Zeichen, dass die verwendeten Früchte frisch und gesund waren, und sein Mandelnachgeschmack macht es zu einem milden Öl, das sich zu unterschiedlichen Anwendungen beim Kochen und sogar zum Backen eignet. Das Öl ist gut verdaulich und reich an Antioxidantien. Außer der strohgelben Farbe, die auch zum Grünlichen tendiert, zählt zu seinen wesentlichen Merkmalen der niedrige Säuregehalt, der nicht mit den am Gaumen zu spürenden leicht bitteren Noten verwechselt werden darf.
Die traditionelle Kochkunst, die das Gardaseegebiet entwickelt hat, zeigt die natürlichen und aus Eigenproduktion stammenden lokalen Produkte von ihrer besten Seite.
Viele typische Rezepte sind einfache Fisch- oder Gemüsegerichte, die ein delikates Öl brauchen, wie zum Beispiel Sardinen mit Öl und Petersilie oder Rindfleisch mit Bresciano Öl. Aber das „Garda“ DOP Öl eignet sich auch zum Genuss als merenda (eine kleine Zwischenmahlzeit), einfach auf Brot geträufelt, in einer der Ölmühlen, die Besucher auf ihren Landgut willkommen heißen, sodass die Gäste unmittelbar den authentischen Geschmack erleben können. Sich durch die grünen Olivenhainen am Seeufer auf die Suche nach dem richtigen Betrieb zu machen, kann zu einem begeisternden Erlebnis werden, bei dem man das Land durch seine Traditionen kennenlernt.
Das ganze Jahr über werden auch kulinarische Feste veranstaltet, die sich als perfekte Gelegenheit erweisen, um das Native Olivenöl „Garda“ DOP mit den anderen typischen Feinkostprodukten des Gebiets zu genießen.
Photo Credits: Oleificio Cisano
Ausflugstipps:
- Museo dell’olio (Olivenölmuseum) di Cisano
- Der Saal der Olivenbearbeitung in der Scaliger-Burg in Torri del Benaco
- Ölmühlen im Gardaseegebiet – ausführliche Liste auf der Seite des Consorzio
Olivenölfeste:
- Olivenfest - Torri del benaco